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Über Schreiben, Flow und Glück

Auf einen Baum klettern, tanzen, eine Geschichte schreiben, ein Zimmer umgestalten, ein neues Rezept kochen, einen unbekannten Ort erkunden – was haben diese Tätigkeiten gemeinsam? Sie alle haben etwas mit kreativer Lebensweise zu tun. Und was ist das Schöne daran? Solche Tätigkeiten machen Spaß, lassen einen versinken, rundherum alles vergessen und ganz im Hier und Jetzt ankommen; sie beglücken, machen insgesamt zufriedener und geben einen dermaßen starken Energie-Kick, dass man glaubt, die ganze Welt liege einem zu Füßen☺

Vielleicht habe ich beim letzten Punkt etwas übertrieben, aber ich persönlich erlebe das oft so, am intensivsten, wenn ich tanze. Jedenfalls hat dieses Phänomen, das ich oben beschreibe, ja schon lange einen Namen, nämlich: Flow. Flow wurde vom Psychologen und Glücksforscher Mihály Csíkszentmihályi (dieser Name bleibt für mich immer unaussprechlich☺ ) 1975 erstmals beschrieben und wurde seither umfassend erforscht. Flow ist also wirklich nichts Neues, aber trotzdem etwas, das man sich immer wieder in Erinnerung rufen sollte.

Flow ist nämlich ein Zustand, den wir alle möglichst oft anstreben sollten, denn ihm wird so einiges zugeschrieben:
– völlige Vertiefung
– beglückend
– „Schaffensrausch“
– ein Gefühl der Ekstase
– heitere Gelassenheit
– freudvolles Erleben
– zeitlos, ganz auf die Gegenwart fokussiert
– erhöht insgesamt die Zufriedenheit

Das klingt wunderbar, nicht? Und es ist jederzeit erlebbar. Es braucht dazu nichts – außer Tätigkeiten, denen wir gerne nachgehen. Etwas, in das wir uns eben ganz vertiefen können, das wir nicht aus Leistungsgründen machen, sondern einfach weil wir zu 100 % Spaß daran haben.

Was kann das alles sein? Für jeden ist das natürlich etwas anderes. Es kommt einfach darauf an, dass es etwas ist, wo man gestalterisch wirken kann und seinen eigenen freien Ausdruck findet. Und dieses schöpferische Tätigwerden ist nicht nur in den klassisch „kreativen Domänen“ möglich, wie Malen, Schreiben, Tanzen, Schauspielen und dergleichen, sondern überall, auch im Alltag. Seine Tage kreativ zu leben, kann ganz viel bedeuten. In jedem Fall gelingt es uns dann für Momente, auf uns selbst zu vergessen und einfach selbst zu SEIN. Und diese Selbstvergessenheit sorgt nachweislich für Glücksgefühle und wirkt sich, wie gesagt, insgesamt positiv auf die Lebenszufriedenheit aus.

Wer es schafft, für sich selbst in Flow-Zustände zu kommen, wird von äußeren Ereignissen mehr und mehr unabhängig und findet ganz aus sich selbst heraus sein Glück. Das habe ich nicht erfunden, das gebe ich nur wieder☺

Wenn für Sie Schreiben so ein Weg ist, sich selbst für einen Moment zu vergessen und einfach Sie selbst zu SEIN, dann würde ich mich freuen, Sie bei meinen Schreibwerkstätten diesbezüglich inspirieren zu dürfen☺